Die perfekte Sprintlänge
„Es sind Events mit fester Länge von einem Monat oder weniger, um Konsistenz zu schaffen. Ein neuer
Sprint beginnt unmittelbar nach dem Abschluss des vorherigen Sprints.“
Scrum Guide 2020
Gut wunderbar, das wäre jetzt geklärt aber „ein Monat oder weniger“ ist jetzt doch etwas vage. Als ScrumMaster kann es passieren, dass man in die Verlegenheit kommt, gemeinsam mit dem Team eine initiale Sprintlänge festlegen zu müssen.
Um die perfekte Sprintlänge zu finden, nutze ich gerne 2 Fragen:
Wie oft sind potenzielle Stakeholder oder Kunden bereit Feedback zu geben?
Der Sprintrhythmus hat die Aufgabe eine flexible Richtungsänderung bei gleichbleibendem Takt ermöglichen zu können. Je direkter wir Feedbackgeber im Zugriff haben und je schneller diese uns wertvollen Input zur Verfügung stellen, desto kürzer können wir unsere Sprints gestalten.
Gerade in der Anfangszeit einer Produktentwicklung dürfen wir in sehr kurzen Zeitzyklen lernen, alternieren häufig unsere Route und sind auf das Feedback von Stakeholdern angewiesen. Es macht also Sinn, potenzielle Nutzer so nah wie möglich an die Entwicklung zu binden.
Wie stabil ist unser Product Backlog?
Teams mit zu langen Sprintzyklen neigen dazu, Agilität infrage zu stellen: „Wir wissen doch heute noch nicht was morgen ist“. Plant ein Product Owner einen Drei- bis Vier-wöchigen Sprint, obwohl er weiß, dass innerhalb der ersten zwei Sprintwochen die Hälfte dieser Anforderungen obsolet sind oder sich die Prioritäten verschieben, kann das frustrieren.
Ein vages und stark emergentes Product Backlog muss nichts Schlechtes sein. Es spiegelt einfach die schnelle Änderung der Anforderung wieder. Je öfter wir uns verändern müssen, desto kürzer sollte ein Sprint sein.
Findet man also gemeinsam raus, dass Stakeholder einmal pro Woche bereit wären Feedback zu geben und unser Product Backlog in einem Zustand der ständigen Veränderung ist, könnten einwöchige Sprintzyklen einen tollen Start darstellen. Ist das Product Backlog eher stabil und der Kunde nicht greifbar, ist eine Anpassung der Route jeden Dienstag vielleicht nicht nötig.
Mein kürzester Sprintrhythmus bisher lag bei einem Tag. Jeden Abend um 16:00 haben wir die Ergebnisse der Erarbeitung vorgeführt und haben am nächsten Morgen den Tag geplant. Neben dem Ziel schnell Stakeholder Feedback zu bekommen, konnte sich das Team auf diesem Weg auch sehr intensiv mit agilem Arbeiten, Retrospektiven und den Sprintmeetings auseinandersetzen.
Welche ist eure perfekte Sprintlänge? Schreibt uns gerne eure Meinung dazu!
Euer Unternehmen denkt darüber nach, ein erstes Scrum Team loslaufen zu lassen, doch es sind noch viele Fragen offen? Neben Trainings bieten wir auch gern Teamkickoff und -begleitung an. Mit einer kurzen Mail an info@emendare.de finden wir eine auf dich zugeschnittene Lösung.